Gestern machten wir uns (gemeinsame RTF mit Detlef und Fabian vom Eulenexpress) trotz des trüben Wetters auf den Weg nach Sarstedt, um die RTF um die 7 Berge in Angriff zu nehmen. Die leider wegen des schlechten Wetters nur wenigen Starter verbreiteten umso bessere Laune und auch der Veranstalter machte gute Miene zum bösen Wetterspiel. Nach einem Kaffee nebst Kuchen ging es kurz vor 09:00 Uhr auf die Strecke. Irgendwo auf der Strecke sah ich Herrn Cohrs mit einem Fotoapparat, mal sehen, ob es bald Bilder auf der Internetseite des TKJ gibt.
Zunächst ging es gen Süden gegen den starken Wind, trotzdem fuhren wir mit einer etwa 8 Mann starken Gruppe ständig über 30km/h. In der Gruppe fuhr auch Gerd, der heuer bei der RTF in Müden so schwer gestürzt war. Schön zu sehen, dass alles gut überstanden wurde.
Bis zu 2ten Kontrolle kurz hinter Freden (?) lief es recht flott, der Wind war der einzig ernst zu nehmende Gegner, aber es sollte noch anders kommen… Fest entschlossen, die große Runde zu fahren, fiel bei der Tourteilung die Gruppe auseinander, einzig Wolfgang vom TSV Giesen wagte mit uns das Experiment und traute dem Wettergott. Was dann kam, ließ den Wind vergessen und trieb mir (blöderweise in voller Regenmontur trotz mittlerweile einsetzendem Sonnenschein und steigenden Temperaturen) so manchen Schweißtropfen auf die Stirn, der Wenzer Berg stand uns im Weg und so kraxelten wir die teilweise 10%ige Steigung hinauf.
Auf der Abfahrt, die wir wegen der feuchten Straße nicht voll auskosten konnten, lernte Fabian etwas über die Bremswirkung nasser Felgenbremsen und wählte in einer scharfen Kurve den Notausgang. Gott sei Dank ging alles gut, außer ein lauter Tarzan-Schrei durchs Gehölz war nichts passiert. Zum Glück kam kein Auto entgegen und so war es die einzig richtige Entscheidung, „einfach laufen zu lassen“, anstatt sich auf der nassen Straße in die Kurve hinein zu bremsen. Auf der dann folgenden langen Geradeaus-Schussfahrt setzte ich mein persönliches Vmax mit 67.9 km/h. Der nächste Anstieg ließ nicht lange auf sich warten und so ließ mir eine fiese 15% Rampe bei Eimen das Laktat über die Unterlippe schwappen und „mein“ Tag war gelaufen.
Den Rest der Tour erlebte ich in einem selten gespürten Leistungstief, sämtliche typischen Entschuldigungen dafür (seit HH nicht mehr gefahren, schlechtes Wetter, falsche Klamotten, …) liefen vor mir her, schneller wurde ich trotzdem nicht und der Wind, der auf meiner bei 5 endenden Windbelästigungs-Skala eine glatte 7 bekam, tat sein Übriges. Dann kam noch der (gefühlt) ewig lange Anstieg über den Ith, nach einem kurzen Stopp auf dem Kamm ging es mir aber langsam wieder besser und es kamen ja auch dann keine Berge mehr, der Wind überwiegend von der Seite und für die Schluss-km sogar direkt von hinten, was uns noch zu einem Zug mit über 40km/h den Zieleinlauf versüßte.
So kamen wir mit einem Schnitt von 27,7 km/h nach 152 km und 1.400 HM in Sarstedt wieder an. Hier der Link auf die Strecke:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nqgxbzwcufcmpymh
Meinen größten Hut ziehe ich vor dem nicht müde werdenden Wolfgang, vor unserem Bergfex Fabian und natürlich auch vor Detlef, der diese Saison eine Formexplosion hingelegt hat, die Ihresgleichen sucht. Ein Fahrer aus Altwarmbüchen, schloss sich uns noch bei der vierten Kontrolle an, mehr waren es wohl auch nicht auf der großen Runde. Dank an alle für das sportliche Fair-Play ohne die bekannten Versuche einiger „bekannter“ RTF‘ler, in solchen Situationen gnadenlos Gruppen auseinanderzufahren…
Dem Veranstalter sei gesagt, dass die RTF vorbildlich und ohne jede Schwäche organisiert war. Toll war es, dass bei einer Umleitung wegen Bauarbeiten eigens Personal aufgefahren wurde, das uns freie Durchfahrt gab und den Verkehr kurz stoppte. Sicher nicht Standard bei RTFs in unseren Breitengraden… Auch die Hinweise am Start auf Ab-schnitte mit besonders schweren Straßenschäden, waren sinnvoll und hilfreich.
Die Verpflegung entsprach dem Standard, im Ziel gab es alkfreies Hefeweizen, Bratwürste und das übliche Kuchenbuffet. Schön, wenn dies auch bei wenigen Teilnehmern „durchgezogen“ wird.
Müde und gut gelaunt traten wir die Heimfahrt an. Ich wünsche dem TKJ Sarstedt, dass sie nächstes Jahr wieder mehr Glück mit dem Wetter haben und mehr Teilnehmer sich auf die anspruchsvolle und landschaftlich tolle Runde machen-
Wie viele Starter es insgesamt waren, weiß ich leider nicht, vielleicht gibt es ja auf den Seiten des Ausrichters in den nächsten Tagen mehr Infos darüber.