1. Etappe Quäldich.de Deutschland-Tour 2010

Ein weiteres „echtes“ Saison-Highlight für mich, die erste Etappe der Quäldich.de Deutschland Rundfahrt stand zunächst im Zeichen der unglaublichen Wärme und einiger Logistik-Probleme. Über die Wärme brauche ich wohl nichts zu schreiben, logistisch war es deshalb schwierig, weil mein ursprünglicher „Bring-Warte-Hol mich am Ziel ab“-Plan leider vor 2 Wochen platzte. So schwang ich mich um 04:37 Uhr (!) bei bereits 22°C in den Zug von Peine nach Göttingen.

 

Dort angekommen (nachdem ich die Fahrzeit für allerlei „Morgenthemen“ nutzte), fanden sich bereits gegen 07:00 Uhr einige erste Teilnehmer und sofort war die Stimmung gut. Die Innenstadt von Göttingen war noch beim Aufwachen, wir konnten eine lokale Bäckerei zum Füllen der Trinkflaschen und für ein kleines Geschäft gewinnen

 

Gegen 07:40 Uhr kam dann der Teamlaster und die Quäldich-Organisatoren, flugs brach das Chaos aus, was aber nicht störte, sondern irgendwie dazu führte, dass 170 Radfahrer pünktlich um 08:30 Uhr auf dem Gänseliesel-Platz abfahrtbereit standen. Erstaunlich, mit welcher Ruhe und Gelassenheit sogar mein Einzel-schicksal erfüllt wurde: Sonnenmilch.

Abfahrt dann im geschlossenen Feld (10 Fahrer weniger als bei der Tour de France, ein tolles Erlebnis) un-ter Polizeibegleitung aus Göttingen heraus zu einem Parkplatz, auf dem die einzelnen Gruppen ihren Gui-des zugeordnet wurden. In diesen Gruppen (ich war aufgrund meiner Angaben bei der Anmeldung in die zweitschnellste (ca. 27 km/h Schnitt) eingeteilt worden, passte wie die Faust aufs Auge) ging es auf die Strecke, ca. 170 km mit etwa 2.000 hm standen laut Zettel bevor, mittlerweile war die 30° C-Marke geknackt, alle wollten los, weil Stehen heute schlimmer als Fahren war.

Technischer Service unterwegs
Technischer Service unterwegs

Moderat zogen die Guides ihre Gruppen in die ersten leichten Anstiege, über einen Ort namens Bodensee ging es nach Osterode. Ab dort auf teilweise RTF-bekannten Abschnitten zum Sösestausee, der komplett umrundet wurde. Im anschließenden Doppelanstieg wurde zunächst Dammhaus und nach einer schnellen Abfahrt nach Wildemann der „Auerhahn“ erklettert. Die erste 10%-Rampe war geschafft, es sollte aber noch härter kommen…

Höhenprofil
Höhenprofil

Rasant ging es lange bergab (mit der ersehnten Kühlung durch den Fahrtwind bei über 60 km/h) nach Goslar und wieder in den Harz hinein zur B468 und hoch zum Okerstausee. Dieser bot uns fantastische Aussichten, wir fuhren etwa 7 km komplett an seinem Ufer und ich war sicher nicht der Einzige, der am liebsten hineingesprungen wäre, um sich etwas Abkühlung zu verschaffen. Dieser Wunsch sollte sich noch festbrennen, kam doch jetzt der „Königsanstieg“ der Etappe. Auf einem wunderschönen Waldweg führte es nun stetig bergan, auf ca. 4 km sollten über 400 hm geklettert werden. In unharmonischen Abschnitten mit bis zu 14% Steigung fuhren wir mit gefühlten minus 5 km/h Richtung B4, kurz vor der Ausfahrt aus dem Wald grüßte uns ein Schild des RV Adler Goslar (der den Wertungskarten-Fahrern 4 Punkte mit dem BDR ausgehandelt hatten, Dankeschön dafür).

Anstieg Kalbetal 14%
Anstieg Kalbetal 14%

Ob dies ein Hinweis auf deren RTF am 24.07. war? Dann muss ich noch mal ganz stark überlegen, ob ich diese Rampe nochmal fahren will...musste ich doch ca. 150 m vor dem Kamm für ein paar Sekunden vom Rad, zu sehr hatte mich die pralle Sonne erwischt bei immer noch 10% Steigung.

Oben in Torfhaus warteten wir auf alle Fahrer unserer Gruppe und fuhren dann schnell weiter Richtung Braunlage und dem Ort mit dem schönen Namen „Elend“, in dem uns eine 12%-Rampe kurz den Rhythmus der Abfahrt unterbrach.

Impression
Impression

Nun war „nach Thale“ angesagt, in welligem Profil ging’s über Elberingerode-Rübeland (eine 14%-Abfahrt, mein Tageshöchstwert: 78 km/h), bei Wendefurth gab es noch einen Gegenanstieg, den ich von einer RTF (ich glaube von Osterode aus) schon kannte und ab Almsfeld gab es eine lange Abfahrt ins Ziel dieser tollen Tour.

Unterwegs wurden wir von 3 Verpflegungsstellen betreut, an denen es Versorgung auf RTF-Niveau gab, allerdings deutlich besser: es gab auch technischen Service, Ersatzlaufräder und einen Mechaniker. Mittags gab es ein Riesenbüfett mit frischem Obst, Nudelsalat, Broten mit Wurst, Käse und Kuchen sowie verschiedenen Getränken. Allgegenwärtig: die Energieriegel und-gels von Dextro.

Die Strecke
Die Strecke

Für mich getrübt wurde die Veranstaltung von gar nichts, für die unerträgliche Hitze konnte ja niemand etwas und über Kälte und/oder Regen hätten wir auch gemotzt…

Etwas Statistik (Auszug, ich habe noch nie so viel auf die Garmin-Daten geschaut...):

20 € Startgeld

172 km

2.280 hm

max Steigung 15%

max. Gefälle 14%

27,4 km/h Schnitt

13 Trinkflaschen geleert und ungezählte Bananen...

Ich kann das Team und die Tour durchaus empfehlen, es hat Spaß gemacht, es wurde diszipliniert gefahren, es war unterm Strich eine neue Erfahrung für mich, denn diese Häufung von Steigungen auf 170 km Strecke fahre ich eher selten (oder nie?).

Leider habe ich kaum Bilder erhalten und von meiner Gruppe auch keine gefunden :-(

 

20km vor dem Ziel ein Gruppenfoto
20km vor dem Ziel ein Gruppenfoto

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Kleintierpraxis an der Oker, BS
Kleintierpraxis an der Oker, BS