Tour d'Energie Göttingen 2010

So, das war ja mal ein feiner Sonntag. Früh um 6:30 Uhr ging los, Rad auf‘s Auto und ab nach Göttingen. Nach einem Erinnerungsfoto der besonderen Art fand ich (im Bild ganz links) einen perfekt organisierten Startbereich vor. Das Frühstück (Brötchen, Müslischnittchen, Rührei mit Speck, Kaffee satt, Obst usw.) war reichlich und an der Kaffeemaschine erfand ich den Zuckerflip Kurz konnte ich noch mit Helmut über seine „Erfolge“ beim Veranstalter des Spreewaldmarathons sprechen, Ergebnis: ernüchternd. Aber egal, Schnee von gestern…

Der Start dann für mich aus Block F gegen 20 nach 11, es ging zunächst in das Stadtzentrum einen mind. 500 m langen „Berg“ hinunter, der Garmin zeigte schon Vmax von knapp 60 km/h, bevor das Rennen überhaupt losging. Nach Überfahren der Zeitmessung wurde es noch mal hektisch, es ging flach aus der Stadt hinaus, der frühe 4 % Anstieg kurz Zeit später ließ es aber im Feld ruhiger und angenehm diszipliniert werden. Nach einer sehr schnellen Abfahrt (dem Fahrer, der in der Linkskurve abgeflogen ist, alles Gute und hoffentlich ging es halbwegs gut aus, ein weiterer Fahrer war bei ihm…Auch den weiteren 6 Fahrern laut Newsmeldung gute Genesung, ich weiß, wovon ich spreche…).

 

Tour d'Energie 2010, auf der Strecke
Tour d'Energie 2010, auf der Strecke

Der erste „richtige“ Berg laut Höhenprofil überraschte mit einer 12 (oder mehr?) prozentigen Rampe in einer Ortschaft, aber ich war ja noch frisch. Der zweite „Knubbel“ im Profil läutete dann ja den Hohen Hagen ein, huhhhhh…hatte so viel in der Startaufstellung und in Foren darüber gelesen, dass ich echt Respekt hatte…und das zu Recht Für mich Flachländler ohne Malle-km und -hm in den Beinen war das schon ne Nummer. Schön war’s trotzdem, am Campingplatz, den ich mir als Halbzeit gemerkt hatte, waren die Zu-schauer so laut, dass ich gar nicht hätte anhalten können und auch durch die auf die Straße aufgemalten Namen bekam man echtes Tour-Feeling. Irgendwann (gefühlte 3 Stunden mit „minus-3km/h“ später) hörte ich dann vor mir einen Zuschauer, der mit „Los, noch 100 m“ lockte. Also nahm auch diese Steigung ihr En-de und es ging in die berüchtigte Abfahrt. Große Warnschilder erinnerten mich an das Video vom letzten Jahr, als in der ersten (oder zweiten?) Linkskurve reihenweise Stürze passierten. Ging aber gut, ich war auch relativ allein auf der Abfahrt.

 

RTF Elm 2010, auf der Strecke
RTF Elm 2010, auf der Strecke

Erst unten sammelte sich wieder eine größere Gruppe, was den Wind, der ab jetzt überwiegend von vorn kam, erträglicher machte. Durch gute und abwechselnde Führungsarbeit ließen wir das Tempo selten unter 37 km/h sinken und rauschten so dem Ziel entgegen. Etwa 7 km vor dem Ziel begann die übliche Hektik, der ich mich dieses Mal (für mich) völlig untypisch durch Flucht nach vorn entzog. Mit einigen Mitstreitern (und meinem persönlichen Tour-Helden, ein recht junger Fahrer auf einem Stahl-Trecking-Bike (!!), der durch Fluchtversuche u. ä. auffiel. Klasse Leistung.) setzten wir die Pace, das unruhige Feld war aber nicht abzuschütteln. So ließ ich es dann auf der Zielgeraden langsam ausrollen, heile ankommen war mein größtes Anliegen nach dem tollen Rennen.

 

RTF Elm 2010, Zieleinfahrt
RTF Elm 2010, Zieleinfahrt

So kam ich mit (nach Garmin) 02:34h ins Ziel und der Schnitt von 32,2 übertraf mein Ziel, einen 30er-Schnitt zu fahren reichlich. Die Atmosphäre, den Adrenalinkick bei Abfahrten mit über 75km/h, die Gefühle bei den Steigungen usw. sind mit Worten nicht vernünftig einzufangen.

Etwas blöd war das strikt reglementierte Mineralwasser direkt am Ziel Warum man bei dem Wetter nach 82 km um einen 2ten Becher Wasser betteln muss, ist mir ein Rätsel, aber das ist auch der einzige Kritikpunkt an einer rundum gelungenen Veranstaltung, bei der ich überwiegend faires und rücksichtsvolles Fahren erleben durfte, einzig der Fahrer, der mir in einer Abfahrt trotz Hinweis den Weg durch eine Verkehrsinsel bei Tempo 60 (!) dicht machte, hat mich kurz geärgert.

Dazu ein Hinweis, den sinngemäß Ete mal gesagt hat: „wenn du nicht weißt, was hinter dir los ist oder kommen könnte, dann fahr so, dass auf beiden Seiten neben dir immer mind. ein Fahrer Platz hätte und halte vor allem auch in Kurven diese Spur!“

Der Stau auf der Rückfahrt war nervig, aber ich konnte ihn gut umfahren und kam glücklich, ausgepowert und um eine wertvolle Raderfahrung reicher zu Hause an. Abends noch ein lecker Steak beim lokalen Argentinier (Eiweiß für die Muskeln) und ein Hefe hell

Nächstes Jahr wieder!!!

P.S. Gab es keine Abbiegepfeile vor Kurven, oder habe ich sie nur übersehen?

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Kleintierpraxis an der Oker, BS
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