VeloChallenge Hannover 2010

Was soll ich schreiben, es war geil. Die erste Veranstaltung eines für die Orga neu gefundenen Teams und dann so. Denke ich an die erste Berlin-Velothon, war dies ein Paradebeispiel, wie es gehen kann.

 

Kritikpunkte (sind konstruktiv gemeint):

- Die Richtungs-Schilder waren ab und zu etwas schlecht ablesbar, hier wäre eine andere Farbe und stärkerer Kontras Pfeil-Hintergrund besser gewesen.

- Die Streckenführung war bis auf die Harakiri-Abzweigung in der Abfahrt von Brullsen nach Hachmühlen (die auch mind. einen Sturz forderte) zwar teilweise recht gefährlich (viele enge Ortsdurchfahrten nah an Gebäuden -> schlecht einsehbare Kurven), aber trotzdem gut fahrbar und aufgrund der guten Warntafeln wurde der aufmerksame Rennfahrer rechtzeitig vor solchen Passagen gewarnt.

 

Am Rollsplitt konnte man nichts ändern. Da es im Anstieg lag, wurde wenigstens das Unfallrisiko nicht über Gebühr erhöht. Auch habe ich keinen Defekt mitbekommen in der Gegend. Warum allerdings eine seit Monaten (?) genehmigte Radrennstrecke eine Woche vor dem Termin derart versaut wird, sollte man den örtli-chen Straßenbauämtern ruhig mal „auf's Brot schmieren“. Da scheint sich Frau Inkompetenz mit Herrn Ignoranz die Hand geschüttelt zu haben

 

Die Fahrweise der Teilnehmer war einem Jedermannrennen entsprechend, lauthals wurden mit ca. 15 verschiedenen Kommandos die gleichen Hinweise gegeben: von „Vorsicht“ über „links, nein doch nicht, rechts“ bis zu „komme rechts“ war alles dabei, was eigentlich eine Verkehrsinsel ankündigen sollte. An (fast) allen dieser Verkehrsinseln standen Helfer mit gelben Fahnen und Trillerpfeifen. Warum das bei den letzten 2 kurz vorm Ziel in Hemmingen (?) nicht mehr der Fall war, kann ich nicht nachvollziehen.

 

Ein paar Heuballen an verkehrsberuhigenden Blumenkübeln (Gehrden) könnten bei einem Unfall sicher Schlimmeres verhindern, genau wie ich einige Male bedrohlich dicht an ungesicherten Ladeflächen von Treckern/LKW vorbeifuhr. Klasse war der „Sammelservice“ für die Transponder, der uns im Ziel von einem Helfer von Rad gezogen wurde, so dass wir uns nicht lange in der prallen Sonne anstehen mussten, um das Ding loszuwerden.

 

Zum Rennen: Im Startblock traf ich kurz Hanseat und Nichtraucher, wir wünschten uns ein schönes und unfallfreies Rennen und ließen uns weiter in der Sonne braten, bis es endlich losging. Von Beginn an wurde schnell gefahren, mein Tacho kam nur selten unter 40 km/h. Mein Vorhaben, es ruhig angehen zu lassen, war nach ein paar Minuten verpufft, nach der holprigen Ausfahrt aus Hemmingen war ich „voll dabei“.

 

Bis zum Anstieg nach Coppenbrügge blieb der Block C zusammen mit immerhin so prominenten Fahrern wie der späteren Gesamtsiegerin der Frauen und dem ehemaligen Landesmeister im Bergzeitfahren (?). Ein wenig Stolz auf meine Form einen Tag nach der RTF im Elm kam schon durch. Im Wellenprofil südlich des Deisters war es dann jedoch um das große Feld geschehen, zu schnell drückten die „Elitefahrer“ die kleinen Lak-tatstiche weg und es stand ja immerhin noch der lange Doppelanstieg auf den Nienstedter Pass bevor. Hier staubten wir uns, jeder mit seinem Bergtempo, durch die gut abgefahrene Schicht aus Rollsplitt nach oben.

 

In der anschließenden Abfahrt setzte ich mein heutiges Vmax mit 66,8 km/h und das Feld fand sich in Richtung Langreder wieder zusammen. Noch schnell den Gehrdener Berg weggedrückt, ging es geschlossen Richtung Ziel. Mit der üblichen Hektik und Unruhe bolzten wir mit über 45 km/h Richtung Hemmingen, wo es auf der Zieleinfahrt noch schneller wurde. Mein ehemaliger Trainingskollege, den ich nie zu schlagen vermochte (und es wohl auch nie werde), setzte sich etwa 100 m vor dem Zielbogen mit einem unwiderstehlichen Antritt ab, so dass er mir 2 Sekunden in der Gesamtzeit abnahm.

Schwamm drüber, es war ein tolles Rennen, ich bin über meine Leistung (nach der Ergebnisliste von Mikatiming 02:51:28h mit nem 37,27er Schnitt) derart zufrieden, dass es mir immer noch schwerfällt, das Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen.

 

Dank an das Orgateam, an den Wettergott und an meine Waden für ein rundum gelungenes Rennradwochenende. Nächstes Jahr wieder! Ich wünsche den gestürzten Teilnehmern gute Genesung, zumindest die 2 Unfälle, die ich mitbekommen habe, schienen glimpflich verlaufen zu sein.

 

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Kleintierpraxis an der Oker, BS
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