Der (positive) große Trubel am Schulzentrum wurde mit verursacht von einer Fernfahrt (Paris-Brüssel-Paderborn-Berlin), deren Teilnehmer offenbar in der Schule übernachtet hatten. Hut ab vor den 20kg-Rädern mit zusätzlichen 30kg Gepäck, die teilweise von Kindern um die 12 Jahre gefahren wurden…da jammer noch mal einer über 10 Gramm „Übergewicht“ der Sattelstütze.
Getrieben vom starken Wind ging es zunächst mit hohem Tempo (das sollte sich später massiv ändern) über ca 30km überwiegend flaches und gut zu fahrendes Terrain zur ersten Kontrolle (gut bestückt mit RTF-üblicher Verpflegung). Was dann kam, wusste ich (leider) schon, nämlich der lange Anstieg nach Torfhaus, der zunächst auf halber Höhe den Okerstausee umrundet. Dort zweigte auch die 80km-Runde ab. Die Fahrt durch den Wald hinauf zur B4 ist ein unrhythmischer Anstieg, der sich langsam von 6 auf 14 (!) Steigungsprozente „hochschaukelt“, so dass der Schluss-km auf der B4 mit „nur noch“ 10% fast erholsam ist.
Im Gegensatz zu meinem kurzen Stopp bei der Quäldich-Etappe beglich ich meine Rechnung mit diesem Anstieg und fuhr ihn durch. Selbst ein entgegenkommender Langholz-Transporter ließ uns nur kurz stoppen.
Die zweite Labestation in Oderbrück war genauso gut bestückt wie die erste, wir freuten uns auf die folgende Abfahrt, die leider von ein paar Regentropfen und dem starken Gegenwind nur eingeschränkt „voll“ ging. Trotzdem setzte ich mit 72 km/h kurz vor Dammhaus meinen heutigen Vmax.
Der lange Anstieg vorbei an der Wolfs-Country (Spiegeltal?) war ein alter Bekannter aus verschiedenen RTFs, der seine 10%-Finger nach uns ausstreckte. Wegdrücken war
angesagt, ich war allein und konnte nur gegen meinen inneren Schweinehund antreten.
Im Anschluss an die dritte Kontrolle stellte sich Rtg. Wolfshagen noch eine eklige 12%-Rampe in den Weg, die die (zumindest meine) letzten Körner kostete.
Die folgenden 20km waren dann für mich nicht der Brüller, der Gegenwind und das sture Geradeausfahren ließen mich fast verzweifeln und nagten an meiner Begeisterung. So
rettete ich durch geschicktes Windschattenspringen der mich überholenden Fahrer meinen 28,5er Schnitt über die 123km mit (Garmin-gemessenen) 1560HM.
Alles in allem eine super Premiere ohne nennenswerte Schwächen, etwas verwirrend die Frage bei der Anmeldung, welche Strecke man denn fahren möchte. An den Labestationen könnte man evtl. noch
etwas in Richtung „Süß“ verbessern, hier wäre Brot oder Rosinenbrot mit Marmelade oder Nutella eine schöne Abwechslung zu den (durchaus leckeren) Eiwaffeln.
Toll und absolut vorbildlich die Warnschilder vor gefährlichen Abfahrten, vor allzu heftigen Schlaglöchern usw.
So es denn passt, werde ich nächstes Jahr wieder dabei sein.